Giftiger Teddy, lärmende Spieluhr
Plüschtiere, Holzeisenbahnen und niedliche Puppenstuben lassen auch bei viele Erwachsenen die Herzen höherschlagen. Doch Vorsicht beim Weihnachtseinkauf: Manch verlockendes Spielzeug bringt Kinder in Lebensgefahr. Mit diesen Tipps ist man beim Kauf von Teddy & Co. auf der sicheren Seite.
Nicht nur aufs Prüfsiegel verlassen
Kinderspielzeug, dass in der EU verkauft wird, muss ein Prüfsiegel tragen: (DIN EN 71). Zu den Bestimmungen gehört unter anderem, dass elektrisch betriebenes Spielzeug nicht mehr als 24 Volt hat und nur schwer entflammbar ist. Doch vielen sind die Vorgaben der EU- Norm nicht weitreichend genug. Wer auf Nummer Sicher gehen will, achtet zusätzlich auf das deutsche Prüfzeichen GS (Geprüfte Sicherheit), bzw. bei technischen Produkten auf das VDE-Zeichen.
Dran riechen und zupfen
Daneben hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung noch eine ganze Menge praktische Tipps für den Spielzeugeinkauf:
- Bei vielen Artikeln macht es Sinn, sich schon vor dem Einkauf über Verbraucherzentralen zu informieren (Öko-Test, Stiftung Warentest).
- Augen auf und Spielzeug in die Hand nehmen. Wer an Kleinteilen zupft oder an der Oberfläche reibt, kann leicht feststellen, wie haltbar ein Spielzeug ist.
- Immer am Spielzeug schnuppern. Riechen z. B. Plüschtiere stark nach „Chemie“, lieber im Regal stehen lassen.
- Spieluhren oder andere geräuscherzeugende Spielsachen am eigenen Ohr ausprobieren. Erscheint es dort als zu laut, ist es für Kinderohren nicht geeignet. Zur Schonung des Gehörs sollte sowieso auf Lärm-Spielzeug wie Knackfrösche, Trillerpfeifen oder Kinderpistolen verzichtet werden.
- Bei Spielsachen aus Plastik ist auf den Hinweis „PVC-frei“ oder „Phthalat-frei“ achten. Diese Kunststoffe enthalten häufig eine große Menge an Weichmachern, die als gesundheitsschädlich bekannt sind. Verträglichere Kunststoffe sind Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE).
- Kinder nehmen Holzspielzeug gerne in den Mund. Deshalb lieber zu unlackierten, gewachsten Produkten greifen.
- Plüschtiere vor dem Verschenken waschen, Bänder und Schleifchen entfernen. Nicht waschbare Plüschtiere gar nicht erst kaufen.
- Auf Billigspielzeug verzichten. Hier werden in Stichproben am häufigsten gesundheitsschädliche Stoffen nachgewiesen.
- Nur Spielzeug mit GS-Zeichen und/oder VDE-Siegel kaufen.
- Verwandte über sicheres Spielzeug informieren. Auf diese Weise vermeidet man, sicherheitsgefährdende Geschenke wieder einsammeln zu müssen.
Quelle: www.kindergesundheit-info.de
16.12.2020 Autor: Dr. med. Sonje Kempinski Bildrechte: Shotshop/imago-images.de