Aktuelle Empfehlung
Erwachsene sollen mehr Vitamin B12 zu sich nehmen, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie hat 2022 die Referenzwerte für die Vitamin-B12-Zufuhr überarbeitet und um ein Drittel erhöht.
Täglich 1 kleines Glas Milch, ein Ei, ein Joghurt und etwas Käse
4,0 statt bisher 3,0 Mikrogramm Vitamin B12 täglich, das ist die aktualisierte Empfehlung der DGE bezüglich der Vitamin B12-Zufuhr für Erwachsene. Wer regelmäßig Milch und Milchprodukte, Fisch, Geflügel, mageres Fleisch und Meeresfrüchten zu sich nimmt, ist in der Regel gut mit dem wichtigen Vitamin versorgt. Die für Erwachsene empfohlene tägliche Menge an Vitamin B12 lässt sich beispielsweise mit einem kleinen Glas Milch, einem Ei, einem Becher Joghurt und 60 Gramm Camembert erreichen. Für Schwangere sind 4,5 Mikrogramm und für Stillende 5,5 Mikrogramm Vitamin B12 täglich angemessen, betont die DGE in einer Pressemeldung.
Lebenswichtig für Blut und Gehirn
Vitamin B12 ist für viele Vorgänge im Körper wichtig, es ist an der Zellteilung, der Blutbildung und der DNA-Synthese beteiligt. Ein Mangel führt zu Blutarmut, neurologischen Störungen und psychischen Beschwerden wie Ermüdung oder depressiven Verstimmungen. Fehlt Vitamin B12 in der Schwangerschaft, drohen Fehlgeburt und Präeklampsie, fehlt es beim Stillen, kommt es beim Kind zu Entwicklungsstörungen in Nerven und Gehirn.
Veganer*innen und Vegetarier*innen gefährdet
Da Vitamin nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt, müssen Veganer*innen dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, um Defizite zu vermeiden, empfiehlt die DGE. Auch Vegetarier*innen sollten auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 achten, vor allem Schwangere und stillende Mütter. Gefährdet für einen Vitamin B12-Mangel sind zudem alte Menschen oder Patient*innen mit einer entzündlichen Darmerkrankung. Hier gilt es, bei etwaigen Beschwerden wie Blutarmut und Müdigkeit auch nach einem Vitamin-B12-Mangel zu fahnden und eine ausreichende Zufuhr des Vitamins zu gewährleisten.
Quelle: DGE
23.07.2024 Autor: Dr. med. Sonja Kempinski Bildrechte: George Rudy/Shutterstock.com