Warum Zahnstein so gefährlich ist
Es beginnt mit dem Zahnstein
Mikroskopisch klein, aber entscheidend für die Zahngesundheit: Das Bakterium Streptococcus mutans ist einer der Hauptakteure, wenn es um die Entstehung von Zahnstein geht. Zusammen mit einigen anderen Bakterien besiedelt es den Speichelfilm auf und um die Zähne. Diese Bakterien ernähren sich vor allem von Zuckern. Je mehr sie davon vorfinden, umso schneller wachsen sie. Dabei bilden sie eine zusammenhängende Schicht, die sogenannte Plaque. Nach vier Tagen – vorausgesetzt sie wird nicht entfernt – lagert sich in diese Plaque Kalzium aus dem Speichel ein, sodass diese immer härter wird. Der Zahnbelag wird zum Zahnstein.
Die Folgen des Zahnsteins
Für das Überleben der Bakterien ist nun entscheidend, wo sie sich befinden: Im und unter dem Zahnstein haben sie durch die Verkalkungen kaum Überlebenschancen. Die raue Oberfläche auf dem Zahnstein hingegen begünstigt die Ansiedlung. Die Folgen sind Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und – im fortgeschrittenen Stadium – Parondontitis. Typische Beschwerden sind hier ein entzündetes, angeschwollenes Zahnfleisch, das sich auch zurückbilden kann. Die Folge sind Zahnfleischbluten, Mundgeruch, eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit sowie Zahnverlust.
Die Zahnbürste – das wichtigste Mittel gegen Zahnstein
Gegen Zahnstein hilft nur regelmäßiges Putzen – und zwar am besten nach folgendem Schema:
- Vor dem Frühstück: Putzen mit Fluorid-Zahnpasta
- 10 Minuten nach den Mahlzeiten: Reinigen ohne Zahnpasta bzw. mit der Munddusche. Wichtig ist hier, auch wirklich zehn Minuten zu warten. Denn durch saure Bestandteile des Essens wird der pH-Wert saurer. Dadurch ist der Zahnschmelz weicher als sonst und Inhaltsstoffe der Zahnpasta können diesen beschädigen.
- Vor dem Schlafengehen: Putzen mit Fluorid-Zahnpasta
Harte, mittelweiche oder weiche Borsten
Der Druck der Zahnbürste beim Putzen sollte nie zu hoch sein. Denn wer zu viel Kraft beim Putzen aufwendet, schädigt seine Zähne. Bürsten mit harten Borsten kratzen den Zahnschmelz auf und sollten daher nicht verwendet werden. Besser sind mittelweiche oder – bei sehr empfindlichen Zähnen – weiche Borsten. Sind diese vorne abgerundet, verletzen sie weder den Zahn noch das Zahnfleisch. Konkret heißt dies: Lieber Kunststoffborsten als Naturborsten verwenden! Zudem entfernen angewinkelte Borsten mehr Zahnbelag, wenn diese flach oder unterschiedlich hoch sind.
Enge Stellen und Ecken lassen sich mit Kurzkopfbürsten oder mit konischen Bürstenköpfe besser säubern, da sie überall gut hinkommen – auch an die Rückseite des hintersten Backenzahns. Nach etwa drei Monaten verlieren die Borsten jedoch ihre Form. Die Folge ist ein schlechteres Putzergebnis sowie ein höheres Verletzungsrisiko des Zahnfleisches. Dann ist es höchste Zeit, für eine neue Zahnbürste.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung und PTA Forum
15.05.2020 Autor: Dr. Silke Kerscher-Hack Bildrechte: Alliance Images/Shutterstock.com