Mit Eiweiß, Kalzium, Vitaminen …
Immer wieder werden Kinder zum Milchtrinken animiert, damit ihre Knochen stark werden. Ob ein Milchkonsum im Alter zwischen 1 und 3 Jahren spätere Knochenbrüche verhindert, wurde nun an knapp 2500 Stadtkindern untersucht.
Mythos Milch
Um Kuhmilch ranken sich zahlreiche Mythen. Für die einen ist sie mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen wie Kalzium und Vitaminen ein Quell der Gesundheit, von anderen wird sie als Dickmacher, Pickeltreiber und Krebserreger verteufelt. Auch in puncto Knochen herrscht Uneinigkeit bei den Experten. Macht Milch Knochen stark und verhindert dadurch Knochenbrüche? Dies herauszufinden war das Ziel kanadischer Forscher.
Knapp 2500 Kinder nachverfolgt
In einer Studie an 2466 gesunden Stadtkindern erhoben sie zunächst den Milchkonsum der Kinder im Alter zwischen 1 und 3 Jahren, dann wurden die Kinder bis zu ihrem 10. Lebensjahr in puncto Knochenbrüche nachbeobachtet. Gar keine Kuhmilch hatten 220 der Kinder getrunken, 668 tranken täglich weniger als zwei Tassen, 893 zwei Tassen und 641 Kinder mehr als zwei Tassen am Tag. Insgesamt 6,2 % der Kinder erlitten nach Angaben ihrer Eltern Knochenbrüche im Alter von 3 bis 10 Jahren.
Kein Schutz vor Knochenbrüchen
Einen Zusammenhang zwischen den Knochenbrüchen und dem jeweiligen Milchkonsum im Kleinkindalter konnten die Forscher bei ihrer Analyse nicht feststellen. Dieses Ergebnis blieb auch stabil, nachdem sie etwaige Vitamingaben, den Body-Mass-Index und andere mögliche Einflussfaktoren berücksichtigten. Zumindest im Kindesalter bietet der Konsum von Kuhmilch offenbar keinen Schutz vor Knochenbrüchen, folgern die Autoren. Ob dies auch für Erwachsenenknochen gilt, müssen weitere Studien zeigen.
Quelle: Springer Medizin
08.01.2020 Autor: Dr. med. Sonja Kempinski Bildrechte: Jack Frog/Shutterstock.com