Pollen statt Viren
So langsam gewöhnen sich die Deutschen ans Maskentragen. Jetzt in der Zeit von Pollenstürmen und Gräserblüte kommt die Frage auf: Hilft der Mund-Nasen-Schutz vielleicht auch gegen Heuschnupfen?
Weniger Grippe, weniger Schnupfen
Was in vielen asiatischen Metropolen schon lange alltäglich ist, wird durch Corona auch in Deutschland immer normaler: Der Anblick maskierter Menschen in Bussen, U-Bahnen, Behörden und anderen öffentlichen Räumen. Und das macht offenbar mehrfach Sinn. Gemeinsam mit Händehygiene und Abstandsregeln schützt das Tragen vom Mund-Nasen-Schutz nicht nur gegen die Infektion mit SARS-CoV-2. Auch andere Viren haben es schwerer, sich auszubreiten. So waren in der Saison 20/21 deutlich weniger Menschen an einer Grippe erkrankt als in den Wintermonaten der Jahre zuvor. Und auch andere Atemwegsinfektionen wurden weniger häufig registriert.
Standard oder FFP2 ist egal
Allergolog*innen zufolge schützen die Masken aber nicht nur vor Viren, sondern auch vor Pollen. Zumindest können sie die Menge eingeatmeter Pollen reduzieren und dadurch die Heuschnupfenbeschwerden wie Niesen und Naselaufen verringern. Ob man dabei Standardhygienemasken oder FFP2-Masken trägt, ist egal, meint Allergologe Karl-Christian Bergmann.
FFP2-Masken mit N95-Kennzeichnung filtern zwar insgesamt besser und bis zu einer Partikelgröße von 0,04 Mikrometern. Das spielt bei Pollen aber keine Rolle, da diese zwischen 10 und 100 Mikrometer groß sind. Zur Pollenabwehr reicht deshalb beim Spaziergang durchaus die Standardmaske.
Auge tränt weiter
Wichtig ist allerdings: wer trotz Maske niest, muss den Mund-Nasen-Schutz regelmäßig wechseln. Feuchte Masken bieten weder gegen Viren noch gegen Pollen einen Schutz, betont der Allergologe. Gegen tränende und juckende Augen kann der Nasen-Mund-Schutz leider auch nichts ausrichten. Hier bringt mitunter das Tragen einer Brille Erleichterung.
Quelle: Ärztezeitung
05.05.2021 Autor: Dr. med. Sonja Kempinski Bildrechte: Iryna Inshyna/Shutterstock.com