Lese-Rechtschreib-Schwäche
Etwa 5 bis 10 Prozent der Kinder haben eine Lese-Rechtschreib-Schwäche. Eine neu entwickelte Lern-App trainiert ihren Sprachrhythmus und hilft dadurch, Lesen und Schreiben zu lernen.
Jungen häufiger betroffen
Bei der Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) haben die Betroffenen trotz normaler Intelligenz große Schwierigkeiten, das Lesen und das Schreiben zu erlernen. Jungen sind dabei zwei- bis dreimal so häufig betroffen wie Mädchen. Wird die Schwäche nicht frühzeitig erkannt und therapiert, kann sich das auf das ganze spätere Leben auswirken. Die Kinder haben es in der Schule schwer, erreichen oft einen geringeren Abschluss und sind als Erwachsene häufiger arbeitslos.
Die Ursachen dieser Schwäche sind vielfältig, einige scheinen angeboren zu sein. So sollen beispielsweise Störungen bei der Informationsbearbeitung von Gesehenem und Gehörtem eine Rolle spielen. Viele Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche haben auch große Probleme mit dem Sprachrhythmus und der Betonung der Wortsilben. „Das ist ein Hemmschuh beim Schreibenlernen, denn die Silbenbetonung spielt eine große Rolle bei der Rechtschreibung“ betont Heiko Holz, einer der App-Entwickler.“.
Sprachrhythmus aus dem Märchenland
Hier hilft das neue Lernspiel „Prosodiya“. In diesem farbenfrohen Märchenland trainieren die Kinder Schritt für Schritt, einzelne Worte in Silben zu gliedern und die Betonung zu erkennen. Vorteil ist, dass die Kleinen es zu Hause ganz ohne Unterstützung Erwachsener spielen. Dadurch können es auch Kinder nutzen, deren Eltern nicht ausreichend Deutsch sprechen, um ihnen zu helfen. Empfohlen wird eine Spielzeit von einer Viertelstunde, und das drei Mal pro Woche für etwa zehn Wochen am Stück. Die Lern-App lässt sich auf Prosodiya - Prosodiya für IOS und Android herunterladen, bis Ende dieses Schuljahrs gibt es sie sogar noch kostenlos.
Quelle: Ärzteblatt
03.02.2021 Autor: Dr. med. Sonja Kempinski Bildrechte: MiMaLeFi/Shutterstock.com