Durchatmen erleichtern
Meist kommt er im zweiten Lebenshalbjahr: der erste Babyschnupfen. Für den Säugling ist eine verstopfte Nase dabei eine echte Herausforderung. Die Atmung ist erschwert, Trinken und Schlafen sind kaum noch möglich.
Nasensekrete vorsichtig entfernen
Verstopfte Nasengänge treffen Babys besonders schwer, weil diese noch kaum durch den Mund atmen können. Dies hat die Natur so eingerichtet, damit die Babys sich beim Trinken nicht verschlucken. Dazu kommt, dass Kinder erst im Alter von drei Jahren das aktive Abschnauben von Nasensekreten lernen. Umso wichtiger ist es, die kleinen Nasen von Schleim zu befreien. So gehen Sie am besten vor:
• Flüssiges Sekret vorsichtig mit einem weichen Tuch abwischen
• Festeres Sekret mit einer eingedrehten Ecke eines festeren Tuchs, z.B. einer Küchenrolle, entfernen. Aber Vorsicht: Auf keinen Fall das Sekret weiter nach oben in den Nasengang schieben. Deswegen auch niemals Wattestäbchen zur Säuberung nutzen!
• Nasensekrete mit isotonischer Kochsalzlösung verdünnen, um den Abfluss zu erleichtern. Geeignete Nasensprays oder -tropfen, die gleichzeitig auch die Nasenschleimhaut feucht halten, gibt es in jeder Apotheke.
Übrigens: Auch ganz einfache Maßnahmen wie Spaziergänge an der frischen Luft und eine nicht zu trockene Raumluft erleichtern Babys das Durchatmen.
Nicht jedes Medikament ist für Babys geeignet
Ist die Nase verstopft, greifen viele Erwachsene zu abschwellenden Nasentropfen. Bei Babys ist das keine gute Idee: solche Präparate sollten nur im Notfall oder nach Absprache mit der Kinderärzt*in verabreicht werden, sonst drohen schwere Nebenwirkungen. Auf jeden Fall dürfen nur abschwellende Nasentropfene angewendet werden, die für Babys geeignet und somit auch richtig dosiert sind.
Auch vermeintlich nützliche Öle und Salben zum Auftragen auf die Brust werden beim Baby schnell zur Gefahr: Zubereitungen mit Campher oder Menthol können lebensbedrohliche Kehlkopfkrämpfe auslösen. Unbedenklich sind Babybalsame, die Wirkstoffe wie Lavendel, Thymian oder Sternanis enthalten.
Generell ist ein Schnupfen bei Säuglingen ernster zu nehmen als bei älteren Kindern. Unter drei Monaten sollte stets eine Haus- oder Kinderärzt*in um Rat gefragt werden, über drei Monaten dann, wenn sich die Symptome über Tage zunehmend verschlimmern, der Schnupfen auch nach einer Woche noch nicht verschwunden ist oder Fieber über 38 Grad, Husten oder Ohrenschmerzen dazukommen.
Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung, Ausgabe Nr. 15, 2019
25.09.2023 Autor: Sara Steer Bildrechte: Cryptographer/Shutterstock.com